Der Friedhof lebt - Interreligiöse Archegärten in Deutschland

Projektstart in Münster und Erftstadt:
Der Friedhof lebt – Interreligiöse Archegärten in Deutschland

Das Institut für Theologische Zoologie (ITZ) e. V. startete Anfang August 2023 ein Projekt zur Förderung der Biodiversität mit einem neuen Fokus. Friedhöfe als Archegärten für den interreligiösen Naturschutz sind nicht nur letzte Ruhestätten, sondern auch Begegnungs- und Erholungsort in stadtnaher Natur. Auch diese Flächen sind für die Artenvielfalt und für die interreligiöse Verständigung maßgebliche Lebensbereiche. In den drei großen Religionen symbolisiert die Arche das Überleben in Artenvielfalt – so sollen im Projekt christliche, muslimische und jüdische Friedhöfe zu „Archegärten“ neu profiliert werden. Ziel ist, die Friedhöfe zu Lernorten ökologischer und religiöser Vielfalt in Städten zu befähigen. Dazu werden interdisziplinäre Bildungs- und Praxisformate entwickelt – zunächst an den Pilotstandorten Münster und Erftstadt.
Das ITZ-Projekt „Der Friedhof lebt – Interreligiöse Archegärten in Deutschland“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und ein Gesamtfördervolumen von 549.800 €.

Um den Krisen dieser Zeit entgegenzugehen, ist die Förderung dieses Projektes ein hoffnungsvoller Schritt in die richtige Richtung, erklärt Dr. Deborah Williger, Ideengeberin und Projektleiterin: „Der interreligiöse Dialog geht weiter, heute gilt es, alle Kräfte für den Erhalt der Artenvielfalt zu einen.“

„Wir freuen uns sehr, dieses Projekt unterstützen zu können, denn Friedhöfe haben eine wichtige stadtökologische Bedeutung – nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch als ausgleichendes Element für das Stadtklima. Darüber hinaus verbindet dieser Ansatz innovativ Religionsgemeinschaften, in dem die Gemeinsamkeiten aufgezeigt und praktiziert werden“, sagt Christiane Overkamp Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung, die das Projekt mit 80.000 Euro fördert.