Archegartenkonzept

Werden und Vergehen: Vom Lebensende zum Lebenskreislauf

Der Projekttitel „Der Friedhof lebt!“ spiegelt das Konzept wider: Der Fokus soll sich weg vom Lebensende hin zum gesamten Lebenskreislauf bewegen. In Archegärten werden Zusammenhänge zwischen Naturerleben, Spiritualität und Eigenverantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt aufgezeigt und vermittelt. Lebens- und potenzieller Schutzraum für stadttypische, teils gefährdete Pflanzen- und Tierarten werden ausgebaut.

Die individuell ausgestalteten Archegärten sollen ebenso den Trauerprozess, die Erinnerungskultur und den Erholungsfaktor positiv unterstützen sowie zu Begegnungsorten religiöser Vielfalt werden.

Werden und Vergehen auf und in Totholz (Foto: Tonja Cappiello)
Das Archegartenkonzept
  • Das Archegartenkonzept ist ein interdisziplinäres Konzept. Es basiert auf Grundprinzipien und allgemeinen Werten sowie auf natur-bzw. mitweltbezogenen Elementen.
  • Vom Konzept ausgehend werden die interdisziplinären (kulturellen und ökologischen) Mitweltbildungsmodule zum späteren Download gestaltet.
  • Der Baum im Jahreskreis steht im Zentrum des Archegartenkonzepts. Er symbolisiert den Archegarten: Ein lebendiger Baum im Vergleich zum gefällten Baum, aus dem die biblische Arche gebaut wurde.
  • Die interdisziplinären Themenfelder sind im Kreis angeordnet. Jedes Themenfeld ist mit jedem verbunden.
Archegärten / Tun durch Unterlassen

Archegarten
Überleben in kultureller und biologischer Vielfalt; Lern-,Ruhe-, Begegnungsort
TundurchUnterlassen
Übergeordnetes ökologisches Konzept

Resilienz / Blühinseln

Resilienz
Widerstandskraft entwickeln, Trauerarbeit
Blühinseln
Wissen mehren; Heimische Flora und Fauna kräftigen

Schutz / Hecken

Schutz
Kulturelle Vielfalt schätzen und schützen
Hecken
Schutzräume für biologiche Vielfalt fördern

Verbundenheit / Trittsteinbiotope

Verbundenheit
Mitgefühl, Zugehörigkeit, sich mit allem verbinden
Trittsteinbiotope
Biotopverbund fördern

Vielfalt / Schmetterlinge

Vielfalt
Harmonie und Schönheit der kulturellen Verschiedenheit aufspüren
Schmetterlinge
Artenvielfalt erkennen, Metamorphose verstehen

Grenzen / Ökotone

Grenzen
Maß halten, Grenzen respektieren, Gier begrenzen, Brücken bauen
Ökotone
Übergangsbereich und Randbezirk zwischen zwei verschiedenen Ökosystemen

Ressourcen / Stoffkreisläufe

Ressourcen
Mitgeschöpfe in der Mitwelt werden (SDGs)
Stoffkreisläufe
Periodische Umwandlung von Verbindungen; Fliessgleichgewichte wieder herstellen

Erinnerung / Naturklänge

Erinnerung
Sinnlich wahrnehmen; Loslassen lernen
Naturklänge
Melodien der Natur; Stille hören

Kultus / Mustergräber

Kultus
Religiöse und säkulare Bestattungs- und Trauerriten kennenlernen
Mustergräber
Gestaltungen zur Förderung der biologischen Vielfalt empfehlen

Frieden / Heilpflanzen

Frieden
Momente der inneren Ruhe spüren und schenken
Heilkräuter
Kräuter mit Heilwirkung pflanzen

Archegartendidaktik

Ein Archegarten ist ein gewöhnlicher Friedhof wie jeder andere. Was ihn zum Archegarten macht, ist die Einbindung von Veranstaltungen für Bildung und Begegnung.

Die Bildungsveranstaltungen achten den Friedhof als Ort der letzten Ruhe. Der Friedhof darf für sich sprechen, er trägt die Bildungsanlässe bereits in sich. Die zehn Themenfelder im Archegartenzyklus deuten die Vielfalt der Blickwinkel an. Besuchende erfahren den Friedhof, der gewöhnlich als Ort für das Lebensende gilt, als Ort der Erneuerung des Lebens. Die Teilnehmenden erfahren die Stärkung ihrer Kompetenzen und sie werden zum Handeln für die Mitwelt motiviert. Begegnung und respektvoller Austausch fördern die Fähigkeit zum Gespräch über die eigene und gemeinsame Hoffnung.

Die Archegarten-Didaktik verbindet ökologische und interweltanschauliche Bildung. Sie befähigt zum nachhaltigen Handeln und vermittelt die Fähigkeit mit kultureller Vielfalt respektvoll umzugehen. Teilnehmende lernen systemisch zu denken und zu handeln. Sie verändern ihre Perspektive auf das Leben.

 

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Kurzvorstellung des Projektes "Der Friedhof lebt - Interreligiöse Archegärten in Deutschland"

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Wann finden Veranstaltungen statt? Was gibt es Neues von dem Projekt "Der Friedhof lebt" zu berichten?

Mitmachen!?

Wir freuen uns über interessierte und auch engagierte Menschen, die gerne oder regelmässig einen Friedhof besuchen, die in Friedhofsverwaltungen oder Friedhofsgärtnereien sowie Schulen, Gemeinden und Vereinen arbeiten.

 

Elfe der Nacht (Foto: Robert Boczki)
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen
Institut für Theologische Zooloige e. V.

Förderhinweis: Das Projekt „Der Friedhof lebt – Interreligiöse Archegärten in Deutschland“ wird getragen vom Institut für Theologische Zoologie e. V. und gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.