Alter Friedhof Oberliblar
Jüdisches Grabfeld / Erftstadt
Pilotstandort
Steckbrief: Ökologisch
Klima
- Der Landschaftsraum besitzt planares bis kollines mildes Offenlandklima
- Niederschlag Jahressumme (mm): 654
- Lufttemperatur Jahresmittel (°C): 10,7
- Sommertage Jahresmittel (Tage): 45
- Frosttage Jahresmittel (Tage): 52
- Sonnenscheindauer Jahressumme (Stunden): 1563,3
Boden
- Auftrags-Regosol (lehmig-sandig)
- Braunerde (lehmig-sandig)
Geologie
- Hauptterasse (Sand, Kies), geologisches Zeitalter: Calabrium/Ionium
- Künstliche Aufschüttung (Braunkohle-Tagebau, anthropogenes ungefestigtes Material), geologisches Zeitalter: Holozän
Naturräumliche Einordnung
- Naturpark:
- Der Friedhof liegt im Naturpark Rheinland (NTP-010); Nationaler Schutzgebietstyp
- Naturräumliche Haupteinheit:
- Das Gebiet liegt im Naturraum „Ville“ (NR-552), welches ein Teilgebiet der Niederrheinischen Bucht ist
- Landschaftsraum:
- Die umgebende Landschaft gehört zum Landschaftraum „Ville mit Villehang“ (LR-II-014) und „Braunkohle-Tagebaurevier mit rekultivierter Folgelandschaft“ (LR-II-006)
- Die „Ville mit Villehang“ ist ein 50 km langer Höhenzug im Höhenbereich von 160 bis 98 m über NN
- Die umgebende Landschaft ist anthropogen und von hoher Störungsdynamik geprägt, besitzt rekultivierte Haldengebiete, Naherholungsgebiete und Abgrabungsgewässer, die als Trittsteinbiotop von Bedeutung sind
- Die Landschaft besteht aus einem Mosaik aus Waldflächen und offenen Abbauflächen
- In den Waldbereichen sind primär natürliche Vegetations-Gesellschaften wie Flattergras-Traubeneichen-Buchenwälder und an Offenstellen Maiglöckchen-Perlgras-Buchenwälder zu finden
Pflanzen
- Aktuell wurden insgesamt 70 Pflanzen-Arten auf dem Friedhof Oberliblar vorgefunden, davon:
- Gefäßpflanzen: 63
- Moose: 5
- Flechten*: 2
- [Zeitraum: 01.08.2023 – 10.04.2024]
- *Die Flechten wurden der Übersicht halber in der Pflanzenarten-Auflistung mitzugezählt.
Tiere
- Aktuell wurden insgesamt 28 Tier-Arten auf dem Friedhof Oberliblar vorgefunden, davon:
- Vögel: 17
- Fliegen und Mücken: 2
- Hautflügler: 2
- Gliederfüßer: 3
- Wanzen, Pflanzenläuse und Zikaden: 2
- Nachtfalter: 2
- [Zeitraum: 01.08.2023 – 10.04.2024]
Biologische Vielfalt
- Auswertung Diversitätsindex: in Arbeit
Nachhaltigkeit
- Strukturvielfalt
- Fledermauskästen
Steckbrief: Kulturell
Einzugsgebiet
- Südlich des Bahnhofes Erftstadt
- unmittelbar an Eifel-Gleisstrecke
- Seitenweg parallel zum Schlunkweg und zum Donatusseeparkplatz
- Stadt-Bevölkerung: 49.882 (31. Dez. 2022)
Geschichte
- 1877 bis 1934: Fläche als Schenkung des Grafen von Metternich an die jüdische Gemeinde Liblar. Belegung durch jüdische Personen.
- 1939 bis 1945: Während der NS-Zeit wurde der Friedhof zerstört und die Grabsteine wurden in eine Grube des Brikettwerks Liblar geworfen
- 1961 wurden fünf neue Grabsteine aufgestellt und ein Gedenkstein
Architektur
- Größe des Friedhofs: ca. 850 m2
- begrenzt durch Eifel-Gleisstrecke
- mit durchlässiger Hecke umrandet
- Eisen-Tor zwischen zwei gemauerten Pfosten
- insgesamt 5 Grabsteine und 1 Gedenkstein
Kulturelle Vielfalt
Der Alte Friedhof Oberliblar ist ein jüdischer Friedhof mit Ewigkeitsrecht.
Zur Erhaltung und Projektfortführung arbeiten in Kooperation:
• Stadt Erftstadt – Grünflächenabteilung / Umweltweltabteilung
• Evangelische Gemeinde Liblar
• Katholische Gemeinde Liblar
• Moschee Gemeinde Erftstadt
• Liberale Jüdische Gemeinde Köln
• Biologische Station – Umweltzentrum Friesheimer Busch




Massnahmen
Für den Alten Friedhof Oberliblar wurden Maßnahmen aus dem Archegartenkonzept individuell abgestimmt. Auf dem Friedhof selbst soll nichts verändert werden (Kultisches Ewigkeitsrecht eines jüdischen Friedhofs). Maßnahmen finden nur außerhalb des Friedhofs ihren Platz.
Hecke
Abschnitte der Buchenhecke waren stark ausgedünnt. Sie wurden im Rahmen des Projektes um 40 junge Schlehenpflanzen ergänzt.
Schlehe bzw. Schlehendorn (Prunus spinosa) ist eine „Super Insektenpflanze“ und „Vogelschutznährgehölz“. Ökologisch ist sie eine große Bereicherung. Detaillierte Informationen finden Sie bei >>NaturaDB.
Bäume
Zwei Aprikosenbäume wurden in die Schutzhecke integriert.
Eine Mehlbeere (Baum des Jahres 2024) wurde gestiftet und in einem interreligiösen Festakt in den Pfarrgarten der Evangelischen Friedensgemeinde gepflanzt.
Mahdregime
Heilkräuter
Beschilderung
Informationen/Schilder werden aufgestellt zum Projekt, um ökologische und spirituelle Zusammenhänge zu erläutern.
Müllsammlung
Herumliegender Müll wurde gesammelt und daraus eine Wächterfigur gebaut.
Erdterrasse
Eine Erdterrasse oberhalb des Grabfeldes mit Blick auf den Archegarten wurde frei gelegt. Hier sollen auch die Bänke stehen.
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Förderhinweis: Das Projekt „Der Friedhof lebt – Interreligiöse Archegärten in Deutschland“ wird getragen vom Institut für Theologische Zoologie e. V. und gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.